Klimafit in der ZFV: Gemeinsam Wissen aufbauen, Wirkung erzielen

Nachhaltigkeit
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Frau steht an einem Whiteboard und klebt bunte Haftnotizen auf

Um unsere ambitionierten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ist jede:r Einzelne von uns gefordert. Denn auch kleine Massnahmen können in der Summe Wirkung erzielen. Olga Steiger, Leiterin Nachhaltigkeit, gibt einen Einblick, wie wir dieses Wissen über alle Ebenen verankern. Gemeinsam mit unserer Partnerin EBP legt sie mit der Schulungsreihe «Klimafit» die Basis für kleine und grosse Taten und ein gemeinsames Verständnis.

ZFV: Olga, die Schulungsreihe «Klimafit» wurde von euch speziell für die ZFV entwickelt. Erklär uns das Ziel dahinter und wie es dazu kam.

Olga Steiger: Bei der priorisierten Umsetzung der Klimastrategie fokussieren wir uns primär auf die Bereiche, welche die wirkungsvollsten Hebel bieten – allen voran die klimafreundliche Ernährung. Darüber hinaus sehen wir es jedoch als elementar, dass wir alle Abteilungen und Mitarbeitenden in das Engagement miteinbeziehen, auch jene, die keine Berührungspunkte mit Lebensmitteln haben. Mit der Schulungsreihe «Klimafit» sensibilisieren wir alle relevanten Fachbereiche auf wichtige Themen und bauen vertieftes Wissen auf. So bleibt das Thema Klima unternehmensweit verankert und unsere Klimastrategie wird mit zusätzlichen praxisnahen Massnahmen gestärkt. Dabei unterstützt uns die EBP Schweiz AG. Sie entwickelte das Konzept ursprünglich für ihre eigenen Mitarbeitenden. Wir testen die neugeschaffene Schulungsreihe nun für die weiterführende Anwendung und entwickeln sie gemeinsam weiter. Das übergeordnete Ziel ist es, dass sie in Zukunft zahlreiche Unternehmen unterstützt, abteilungsübergreifendes Wissen aufzubauen.

ZFV: Was lernen die Teilnehmenden in der Schulung?

Olga Steiger: Uns ist es sehr wichtig, die einzelnen Fachbereiche individuell abzuholen. Daher finden die Schulungen jeweils in kleineren Gruppen statt. Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über die Klimaziele der ZFV und deren Bedeutung im grösseren Zusammenhang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens. In den darauffolgenden themenspezifischen Workshops zeigen wir mit Best-Practice-Beispielen wie Emissionen im eigenen Bereich reduziert werden können und erarbeiten gemeinsam konkrete Massnahmen. Am Ende stehen also nicht nur Wissen und Sensibilisierung, sondern auch handfeste Aktionspläne, die in die jeweiligen Ziele und Prozesse der Abteilungen integriert werden können.

ZFV: Warum ist es wichtig, dass alle ZFV-Mitarbeitenden «klimafit» werden?

Olga Steiger: Unsere Klimastrategie ist ehrgeizig und basiert auf den Science Based Targets. Damit wir diese ambitionierten Ziele erreichen, brauchen wir das Engagement aller Abteilungen, nicht nur der Gastronomie oder der Liegenschaften. Wenn alle Fachbereiche ihren Beitrag leisten, entstehen zusätzliche Massnahmen, die in der Summe einen grossen Unterschied machen. «Klimafit» sorgt dafür, dass niemand das Gefühl hat «da kann ich eh nichts beitragen», sondern dass jede und jeder weiss, wie er oder sie mitwirken kann. Wir prüfen dieses Bewusstsein mit einer Umfrage vor und nach der Schulung. Die Werte wiesen bisher ausnahmslos eine positive Entwicklung auf.

ZFV: Bringt die Befähigung unserer Mitarbeitenden auch einen Mehrwert für die ZFV-Gäste und -Kund:innen?

Olga Steiger: Prinzipiell ist es im Interesse aller, dass wir auf unsere Umwelt achten und so eine lebenswerte Zukunft ermöglichen. Unsere Gäste profitieren davon, dass wir Nachhaltigkeit in ihren Alltag integrieren. Mit Massnahmen wie dem Menüleitsystem FOOD2050 geben wir ihnen das nötige Wissen, um eine achtsame Menüwahl zu treffen – einfach und unkompliziert. Gleichzeitig haben viele unserer Auftraggebenden und Partner:innen selbst ambitionierte Nachhaltigkeitsziele, die sie verfolgen. Indem wir unsere Ziele erreichen, zahlen wir im Scope 3 auch indirekt auf ihre ein. Die weiterentwickelte Schulungsreihe «Klimafit» soll zudem künftig allen interessierten Firmen zur Verfügung stehen – ein einfaches Werkzeug, um das kollektive Verständnis aller Mitarbeitenden zu stärken.
 

Frau mit bunter Jacke sitzt an einem Tisch und lächelt in die Kamera
Frau an einem Whiteboard klebt Zettel hin
ZFV: Ihr habt nun mit den ersten Pilotumsetzungen gestartet. Wie zufrieden bist du? Wie geht es weiter?

Olga Steiger: Die Pilot-Workshops haben gezeigt, dass die Bedürfnisse der Abteilungen sehr unterschiedlich sind. Und genau das bestätigt unseren Ansatz. Das Echo war positiv, vor allem die Kombination aus Basiswissen, Fachinputs und praxisnahen Working Sessions. Wir rollen das Programm nun schrittweise aus, passen die Inhalte laufend an und begleiten die Teams bei Bedarf bei der Umsetzung der erarbeiteten Massnahmen.

ZFV: Nachhaltigkeitsziele sind in der ZFV-Strategie und den Unternehmenszielen verankert. Welchen Einfluss hat das auf eure Arbeit?

Olga Steiger: Die klare Verankerung in der Unternehmensstrategie schafft Verbindlichkeit und Orientierung. Sie zeigt, dass Nachhaltigkeit kein Nebenschauplatz ist, sondern Teil unseres Kerngeschäfts. Für unser Team bedeutet das, dass wir nicht nur sensibilisieren, sondern konkrete Veränderungen bewirken müssen. Die strategische Verankerung erleichtert uns zudem die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen, weil alle das Ziel kennen, auf das wir gemeinsam hinarbeiten.
 

ZFV: Mit der Managementmethode OKR arbeiten sämtliche Mitarbeitenden auch an Nachhaltigkeitszielen mit. Wie funktioniert das? Warum ist das wichtig? Können solche kleinen Massnahmen überhaupt einen Unterschied machen?

Olga Steiger: OKR sorgt dafür, dass unsere übergeordneten Klimaziele von der Führungs- bis hinunter zur Mitarbeitendenebene gelebt werden. Jedes Team definiert eigene Key Results, sei es über Sortimentsentscheide, Angebotsanpassungen, Kommunikation oder digitale Prozesse. Natürlich sind das oft kleine Schritte. Aber wenn viele Teams parallel Massnahmen entwickeln, ergänzen und verankern, entsteht eine Dynamik, die unsere Klimaziele entscheidend voranbringt. Genau deshalb ist «Klimafit» so wichtig: Es liefert das Wissen und die Werkzeuge, damit wirksame Key Results definiert und umgesetzt werden können.

ZFV: Hast du Beispiele für eine besonders umfangreiche Umsetzung innerhalb der OKR-Ziele?

Olga Steiger: Besonders umfangreich waren natürlich unsere Bemühungen, die Emissionen unseres Verpflegungsangebots zu reduzieren. Mit der Steigerung des Abverkaufs von klimafreundlichen Menüs nach FOOD2050 sowie der Reduktion der verwendeten Fleischmengen und von Food Waste haben wir bereits viel erreicht, sodass unsere Emissionen aktuell auf Zielkurs sind. Um diesen Kurs aber auch bis zum Zieljahr 2029 halten zu können, müssen wir alle dranbleiben und jede und jeder einen Beitrag leisten.

Unser Ziel

Relevanz: In der Landwirtschaft entstehen über 20% der jährlichen Treibhausgasemissionen der gesamten Schweizer Wirtschaft. Mit mehreren Millionen verkauften Menüs pro Jahr haben wir einen grossen Hebel, die Auswirkungen der Ernährung auf das Klima und die Umweltbelastung allgemein zu reduzieren.

Ziel: Unsere Klimaziele basieren auf dem Pariser Klimaabkommen: Wir wollen dazu beitragen, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Bis 2029 haben wir uns zu einer Reduktion unserer Emissionen um 30% gegenüber 2019 verpflichtet.

Fakten aus der THG-Bilanz 2024, Scope 3 (Lebensmittel)
•    -5% zum Vorjahr
•    -22% zum Basisjahr 2019

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