FOOD ZURICH: Mario Enchelmaier «Food unplugged»

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Mario Enchelmaier steht vor der Kamera und hält Schüsseln in der Hand

Für FOOD ZURICH schaffte Mario Enchelmaier im Innenhof der Europaallee besondere Momente der Heimat. «Kitchen unplugged 380°» führt zurück zum Ursprung und zeigt, welche immense Vielfalt die Schweizer Natur bietet. Wie Mario aus einem 3-Gang-Menü einen prägenden Event schaffte und warum er nach fast 20 Jahren internationaler Spitzen-Gastronomie auf einem Holzherd wie zu Omas Zeiten kocht.

Der Innenhof der Europaallee brodelt: Zwischen gedeckten Tischen steht eine eindrucksvolle «Küchenhexe» und erhitzt Töpfe und Pfannen. Mit reinem Feuer betrieben, verlang die Handhabung des altertümlichen Holzherds einiges an Geschick und lässt kaum Spielraum. Genauso kocht Mario Enchelmaier am liebsten: ursprünglich, wie zu Omas Zeiten. Doch das war nicht immer so. Sein früherer Werdegang liest sich wie ein Traum: internationale Jobs, Sternegastronomie, Food Spezialist für renommierte Fluggesellschaften. Wie also führte ihn diese ereignisreiche Reise zurück zu seinen Wurzeln und hierher in die Europaallee?
 

Von der Zwangspause zur Lebensphilosophie

Während Marios Weg ihn von einem renommierten Job zum nächsten führt, er Erfahrungen sammelt und sich einen Namen in der Gastronomieszene aufbaut, entfernt er sich gleichzeitig mehr und mehr von seinen Wurzeln. Bis das Schicksal die Notbremse zieht. Burnout, gefolgt von der Coronakrise. Mario nutzt seine Zeit nun anders: er entschleunigt, erholt sich und begibt sich auf einen neuen Weg. Auf der Suche nach sich selbst, findet er schliesslich zurück zu seiner Liebe und Leidenschaft fürs Kochen. Ohne viel Schnickschnack, dafür echt und pur. Dabei ist Zeit ein Schlüsselfaktor. Einerseits bei der neuen Zubereitungsart, denn aus seiner Vision eines altertümlichen Kachelofens, wird bald die «Küchenhexe». Auf ihr dauern Gar- und Kochzeiten eben so lange wie sie dauern. Andererseits bei seinen Zutaten. Er besucht Bauern und Bäuerinnen auf Höfen und Felder, begleitet Fischer:innen auf dem Wasser und lernt Lebensmittel wieder neu zu schätzen. «Mit den Händen in der Erde», wie er es beschreibt, reift seine neue Lebensweise zu einem bewussten Konzept.

Koch rührt in einer Gusseisenpfanne im Freien
Blick auf einen Mann, der im Freien auf einem Holzherd kocht

Es gibt, was es gibt

Was uns zurück in den Innenhof der Europaalle führt. «Kitchen unplugged 380°» prangt über der Menükarte des Abends. Das Motto: «Es gibt, was es gibt», saisonal und in der Menge, die die Natur zulässt. So kreiert Mario seine Gerichte. Die Zutaten stammen alle aus der Region des Bodensees – Marios Wahlheimat – und Zürichsees.

Kalte Randensuppe mit Leindotteröl von Bio Mayer Bodensee gefolgt von Gerösteter Kurkuma-Spargel von der Jucker Farm mit Brat-Quetsch-Erdäpfel. Roland Wagner, ZFV-Gastgeber, rundet die Gerichte mit dem passenden Service ab. Seinem ehemaligen Berufskollegen hat Mario zu verdanken, dass er heute hier in der Europaallee unter freiem Himmel kocht. Als Botschafter von FOOD ZURICH suchte Mario den perfekten Ort für seinen Event und fand in Roland und dem ZFV die passenden Gastgeber:innen. Schliesslich serviert das eingespielte Team den letzten Gang des Abends: Kohlrabi-Rolle von Naturkost Zürichsee mit Erdbeer-Hafer-Buttermilch. Das überraschende Dessert passt perfekt zu Marions neuem Koch-Ich. Denn auch in seinem Buch, aus dem er im Anschluss an das Dinner liest, befindet sich nur ein einziges Dessertrezept, das eine genauso überraschende Kombi enthält.

Mann mit Hut hält Bowl und lächelt
Blaue Schale mit Randensupper und Brotstange
Blick auf einen Mann, der im Freien auf einem Holzherd kocht
Schüssel mit pinker Sauce
Koch richtet einen Teller mit Spargeln an
Drei Personen richten Essen unter freiem Himmel an
Teller mit Spargel, Käse und Gemüse
Schüssel mit Dessert von oben

Inspiration für eigene Wege

Während die Gäste Marios Stimme und dem Auszug aus seinem Buch lauschen. Weht eine sanfte Brise durch den Innenhof der Europaallee. Inspiration liegt in der Luft. Den bei Marios Inhalten handelt es sich nicht um ein klassisches Kochbuch, sondern vielmehr um einen Wegweiser. Er gibt Tipps für die Zubereitung der Gerichte und teilt seine Kreationen, jedoch ohne eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und Grammanzahl. Es geht ihm darum, Leser:innen dabei zu helfen, ihren eigenen Weg in der Küche zu finden, so wie er seinen wiedergefunden hat. 


Langsam geht der besondere Abend zu Ende und während die Gäste den Heimweg antreten, nehmen sie weit mehr als nur schöne Momente mit. Wer weiss wie dieser Abend ihre zukünftigen Kochversuche prägen wird. Zwei Dinge hat der Abend sicher gezeigt: Gutes Essen braucht keinen Schnick-Schnack, um zu überraschen. Und, Geschmäcker und Zutaten können einen einfachen Innenhof in der Europaallee in besondere Momente der Heimat verwandeln. 

Kochbücher
Mann mit Strohhut sitzt an einem Tisch

Mario Enchelmaier erklärt «Kitchen unplugged 380°»

«Mein Ziel bei allen Events ist es, neue Momente von Heimat zu schaffen und sie erlebbar zu machen. Ein bisschen wurde dieser besondere Innenhof der Europaalle und der ZFV dabei auch zu meiner Heimat. Im Zentrum stehen die Zutaten und die Menschen, die diese mit Liebe erschaffen. Denn am Ende bin ich mit meinem Konzept nur so leicht und gut unterwegs, wie die Menschen, die damit verbunden sind. 360° Grad steht für Ganzheitliches und die 20° extra sollen noch mehr zum Ausrichtungspunkt, Für mich ist Essen und Zutaten der Lebensmittel-punkt. Ich will meine Gäste auf eine Reise mitnehmen und ihnen zeigen, welche Vielfalt ihre Heimat bietet. Mir war es wichtig, Kulinarik zu kreieren und dabei auch meine Werte zu vermitteln. Kochen ist für mich unbeschreiblich, es ist mein Herz und meine Seele. Kulinarik hat für mich viel mit dem Ursprung zu tun und mit Familie, Freundschaft, Leben, und sich gemeinsam Zeit nehmen, um zu Teilen. Das möchte ich Menschen mitgeben und sie damit inspirieren. Bei «Kitchen unplugged» geht nicht ums reine Kochen, sondern um ein Erlebnis, mit echten Inhalten.»

Sujet für Menü
Mario Enchelmaier steht vor der Kamera und hält Schüsseln in der Hand
Sujet für Menü
Blaue Schale mit Randensupper und Brotstange
Sujet für Menü
Weisser Spargel mit gelben Gewürzen und Käse
Sujet für Menü
Schüssel mit pinker Sauce

Über Mario Enchelmaier

Vom Hotelkind in Afrika über Sternekoch bis zum internationalen Foodtrend Manager – aufgewachsen in Kenia verbrachte Mario seine Ferien schon als kleines Kind am Bodensee bei seinen Grosseltern. Ab da startete Mario Enchelmaier eine beeindruckende Kochkarriere, die ihn durch die ganze Welt führte. Sterneküche, Food Trend Experte für eine Airline – seine Kochkarriere liest sich wie ein Traum. Doch bei all dem ging die Liebe und Verbindung zu Zutaten und der Natur verloren. Erst ein alter Holzherd führte ihn zurück zu seinen Wurzeln und der Liebe zum Handwerk. Wie genau schildert er in seinem Buch «Sehnsucht Heimat». Heute kocht er naturverbunden ehrlich, ursprünglich, echt – seine Gericht überraschen mit Emotionen und der Verbundenheit mit der Natur und ihren Zutaten. Sein Ziel: Die Wertschätzung echter lokaler Lebensmittel weiterzugeben – und die Emotionen, die mit ihnen und ihren Erzeuger*innen verbunden sind.

Mann mit Hut hält Bowl und lächelt